Hybrid Work als Arbeitsmodell der Zukunft
Hybrides Arbeiten ist nicht nur eine Antwort auf die Herausforderungen der letzten Jahre, sondern auch ein zukunftsorientierter Ansatz, der den Anforderungen der modernen Arbeitswelt gerecht wird. Erfahre, wie hybrides Arbeiten konkret gestaltet werden kann und welche Vorteile es für Organisationen und Mitarbeitende bietet.
Hybrides Arbeiten – ein Begriff, der inzwischen aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken ist. Was einst durch die Pandemie ins Rollen gebracht wurde, ist für viele länger das „New Normal“ und fest in der Arbeitswelt verankert. Es verbindet Remote Work, wie Home-Office, mit Präsenzarbeit im Büro – die perfekte Mischung aus Flexibilität und Zusammenarbeit vor Ort.
Der Prozess von Hybrid Work
Einige Unternehmen sind im Frühjahr 2020 mit dem Beginn der Corona-Pandemie dazu gedrängt worden eine gute Infrastruktur für die hybride Arbeitsweise zu erschaffen. Es wurden Tools wie MS Teams, Zoom und verschiedenste Kanban Lösungen implementiert. Ein gewisser Austausch und die Transparenz konnten seither über die Aufgabenverteilung geschaffen werden.
Was mit einem unerwarteten Startschuss begann, wandelte sich in den darauffolgenden Jahren schnell zum neuen Berufsalltag und wurde gezielt angeboten. Doch gerade beim Onboarding, der Einarbeitung als auch beim Teamspirit wies das neue Arbeitsmodell verschiedenste Herausforderungen auf. Und nicht nur da. Auch die Kenntnisse der Führungskräfte und Mitarbeitenden wurden auf die Probe gestellt. Neue IT-Kenntnisse und diverse weitere technische Kompetenzen sind gefordert (Lanzl et al., 2023).
Daher gewannen Weiterbildungsangebote und regelmäßige Teamevents immer mehr an Bedeutung. Auch der Einsatz von leistungsfähigen Tools ist nicht mehr wegzudenken, um das Selbstmanagement der Mitarbeitenden, der Teamleistung und das Vereinbaren sowie Einhalten von Zielvereinbarungen zu fördern. Zudem werden informelle Kontakte im Team durch Regeltermine und empathische Kommunikation als auch digitale Kommunikationskompetenzen gestützt.
Allerdings ist noch immer keine einheitliche Aussage über die Verteilung der Arbeitstage von Home-Office und On-Premise (Office) zu treffen. Dies weicht von Unternehmen zu Unternehmen, aber auch von Position zu Position ab. Klar ist jedoch, dass hybrides Arbeiten in einigen Bereichen nicht mehr wegzudenken ist (Criscuolo et al. 2021).
Eines lässt sich jedoch sagen: Hybrid oder auch New Digital Work tragen eindeutig dazu bei, dass die Verteilung von der Personalkapazität und den finanziellen Mitteln deutlich stärker in den Fokus gerückt werden. Durch die moderne Unternehmenskultur steigert sich in einigen Fällen auch die Arbeitgeberattraktivität. Was den Gap zwischen offenen Stellen und qualifizierten Bewerbenden ein Stück weit schließt.
Das Design von Hybrid Work
Klar ist, dass der Blick in die Zukunft wie auch in andere Bereiche keine eindeutige Sicht aufweist. Jedoch ist anzumerken, dass sich der Grad an Digitalisierung und der neuen Arbeitsmodelle positiv auf die Anzahl der Beschäftigten auswirkt. Vor allem in qualifizierten, komplexen oder sozialen Bereichen ist der Einsatz dessen nicht wegzudenken. Doch wie muss Hybrid Work gestaltet werden? Zu Beginn müssen die Interessen der KundInnen, Mitarbeitenden und die des Unternehmens berücksichtigt werden, um ein effizienz- und bedürfnisorientiertes Arbeitsumfeld gestalten zu können (Kreuzer et al. 2022).
Durch den Einsatz von digitaler Hard- und Software lässt sich ein vernetztes Arbeitsumfeld schaffen. Nicht nur örtlich, sondern auch zeitlich und inhaltlich. So können mitunter Telearbeit oder Coworkingspaces, aber auch Arbeitszeitkonten und Gleitzeitmodelle implementiert werden. Jedoch ist darauf zu achten, dass die Mitarbeitenden ihre Ressourcen aufbauen, um der stetig steigenden Dynamik und Komplexität standzuhalten. Das kann durch eLearnings, Tandems, den Einsatz von KI, Coachings und Workshops geschehen.
Doch auch gewisse Strukturen sollten von der Führungskraft vorgelebt werden. Führungskräfte sollten ein Growth Mindset besitzen, um den stetigen Veränderungen und den damit einhergehenden Herausforderungen als Chance zur Lernmöglichkeit begegnen zu können (Krskova & Breyer, 2023). So können Kreativität und Motivation auch im hybriden Berufsalltag gefördert werden. Dies kann zu einer erhöhten Vertrauenskultur führen. Dabei können Teamevents und regelmäßige Feedbackrunden fördernd wirken, um die psychologische Sicherheit im Team zu erhöhen.
Hybrid Work aus Sicht der Mitarbeitenden
Bereits 2020 wies der Haufe Verlag durch eine Studie nach, dass kreative Arbeiten durch die gesteigerte Konzentrationsfähigkeit besser im Home-Office durchgeführt werden können, während Routineaufgaben aus Sicht der Befragten gleich gut im Office oder von zuhause erarbeitet werden können. Allerdings betonten Befragte, dass organisatorische Aufgaben, wie Besprechungen, Führungsaufgaben, wie Verteilung und Beurteilung von Arbeit besser Face-to-Face im Office durchgeführt werden können. Diese Sichtweise wandelte sich über die Jahre. Eine angepasste Kultur als auch passende IT-Lösungen ermöglichten die Durchführung der besagten Aufgaben ebenso gut von zuhause erledigen zu können.
Klar ist auch hier, dass gerade die zwischenmenschlichen Beziehungen durch Face-to-Face Begegnungen in Teamevents nachhaltiger gestärkt werden können. Auch Aquisetermine sollten live und in Farbe durchgeführt werden. Doch nicht nur inhaltlich, sondern auch Hybrid Work als Rahmenbedingung spielen eine enorme Rolle für Mitarbeitende.
Allen et al. weisen 2024 erneut nach, dass Hybrid Work als Option Top Talente anzieht und damit die Arbeitgeberattraktivität als auch die Produktivität im Unternehmen erhöht. Verschiedene Faktoren, die hier eine signifikante Rolle spielen, ist die Flexibilität von Arbeitszeit und -ort, als auch die damit verbundene Work-Life-Balance durch die flexible Zeiteinteilung. Jedoch wird die Notwendigkeit der passenden technischen Ausstattung als auch die erhöhte Notwendigkeit von Anerkennung seitens der Vorgesetzten hervorgehoben. Der fehlende soziale Kontakt wird ebenso häufig betont, welcher allerdings durch ritualisierte Kaffeepausen bestmöglich hergestellt werden kann. Abhilfe schaffen neben einer Vertrauenskultur, regelmäßigen Leistungsbeurteilungen auch eine transparente Kommunikation sowie Teambuildingmaßnahmen.
Hybrid Work – Einblicke aus dem MBDX-Team
Wir setzen als Organisationsentwicklung auf cloud-basierte Lösungen und regelmäßige Calls zu den jeweiligen Projekten, die wir durchführen. Jedes Teammitglied kann so auf dem neusten Stand in den jeweiligen Projekten gehalten werden. Doch nicht nur Strategiemeetings, 1&1 und Bi-Weeklys finden statt, sondern auch agil angepasste Meetings in den einzelnen Projekten. Je nach Bedarf kann auf diese Weise in den unterschiedlichen Projekten unterstützt werden.
Um Wissenssymmetrien aufrecht zu erhalten, arbeiten wir mit Kanban-Lösungen und übersichtlichen Timelines. In Fokusphasen kann somit sehr strukturiert mit einem hohen Anteil an Selbstmanagement gearbeitet werden. Zudem wird bei uns im Team auf die Bedürfnisse der Teammitglieder eingegangen, was sich in der Gestaltung der Arbeitszeiten, aber auch des Ortes widerspiegelt. Beispielsweise können unsere Mitarbeitenden unter Absprache wählen, ob sie aus dem Office, Coworkingspace, Home-Office oder Remote arbeiten möchten. Dies steht natürlich in Abhängigkeit zu Projektterminen, die digital oder vor Ort durchgeführt werden.
Doch auch ein sehr wertschätzender Umgang in Verbund mit einer offenen Fehlerkultur, ständiger Unterstützung bei Entwicklungsbedarfen und konstruktiver Lösungsorientierung steht bei uns im Fokus. Hinzu kommt, dass wir regelmäßig Teamtage durchführen, um das Miteinander im Team zu reflektieren und zu stärken. So wird nicht nur Qualität und Effizienz als oberste Priorität gesetzt, sondern auch ein eingespieltes Miteinander mit einer angenehmen Arbeitsatmosphäre.
Hybrid Work in a nutshell – Unsere abschließenden Gedanken
Technologie als Enabler: Die passende technische Infrastruktur muss gegeben sein. Dabei spielt nicht nur eine stabile Internetverbindung, sondern auch benutzerfreundliche Tools eine wichtige Rolle.
Anpassungen der Unternehmenskultur und des Führungsstils: Es muss eine Vertrauenskultur mit regelmäßigen Meetings geschaffen werden. Nicht nur eine transparente Kommunikation, sondern auch die Befähigung der Mitarbeitenden zur Selbststeuerung sind von großer Relevanz.
Kontinuierliche Evaluation: Regelmäßige Feedbackschleifen erhöhen nicht nur die Qualität, sondern auch das Wohlbefinden der Mitarbeitenden.
Individualisierung als Chance: Durch synchrone und asynchrone Arbeitsphasen wird das Energiemanagement der Mitarbeitenden optimal eingesetzt, was die Produktivität erhöht. Doch auch die Arbeitgeberattraktivität wird durch die Option von Hybrid Work gesteigert.